Eigenes Kampagnenmanagement oder doch lieber die Verwaltung durch eine Agentur? Mit dieser Frage muss sich jedes Unternehmen beschäftigen, bevor es in die Welt des Programmatic Advertisings einsteigen kann. Dass diese Entscheidung wohlüberlegt gefällt werden sollte, liegt vor allem daran, dass es nicht eine pauschal richtige Antwort gibt.
Managed-Service-DSP
Im Zuge des Managed-Services einfach alles aus der Hand geben, sich zurücklehnen und auf andere Dinge konzentrieren. So stellen sich viele Verantwortliche dieses System vor. Doch diese Vorstellung ist so nicht ganz richtig…
Richtig ist jedoch, dass man durch die Kampagnenverwaltung durch eine Agentur einen kompetenten und professionellen Kampagnenmanager an seine Seite gestellt bekommt (Zumindest wenn die Agentur sorgfältig ausgewählt wurde). Dieser kann mit viel Wissen über die Programmatic Advertising Branche sowie Erfahrungswerten trumpfen und kann so die Kampagne stetig und erfolgreich managen. All dies sind Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind, doch sollte man vor allem an dieser Stelle auch die Nachteile betrachten.
Ja, eine Agentur kennt die Digitalbranche sehr genau, doch was ist mit der Branche des Klienten? Diese ist für die Agentur zunächst einmal Neuland. Leider gibt es dann nicht viele Agenturen, die sich Zeit nehmen um sich in die Branche einzuarbeiten und ihre Eigenarten, Wettbewerber und Kunden kennenzulernen. Noch weniger wird sich häufig in das Unternehmen eingearbeitet. Was ist die Vision des Unternehmens? Was soll mit dieser Kampagne wirklich erreicht werden? Welche Zielgruppe soll angesprochen werden und wie tickt diese? All diese Fragen bleiben unbeantwortet und können ungenutzte Potenziale darstellen.
Einen weiteren Gedanken sollte jedes Unternehmen an die Agenturstrukturen sowie die damit verbundenen Kosten richten. Ein Blick hinter die Fassaden lohnt sich, denn nicht selten stehen noch ein bis zwei Parteien zwischen der Agentur und der Technologie.
Self-Service DSP
Ein eigener Zugang zu der Demand-Side-Platform, die selbstständige Erstellung, Analyse und Optimierung der Kampagne, eine Self-Service DSP macht jeden Advertiser zum Herrn über seine eigene Kampagne. Problematisch wird dieser Weg jedoch immer dann, wenn ein Unternehmen noch nie im Programmatic Advertising unterwegs war. Keine Erfahrung bezüglich des Targetings und eine zu hoch gesteckte Erwartung wenn es um den CTR geht. Sätze wie: „Wir beenden unsere Kampagnen auch schon nach zwei Wochen, weil uns eine CTR von 0,5% einfach zu niedrig ist. Wir hatten 1% erwartet“ hat wohl schon jeder Anbieter einer Self-Service DSP gehört. In diesen Fällen sollte sich Rat von einem Fachmann geholt werden, entweder direkt über eine Managed-Service DSP oder zumindest in Form eines Seminars um das Personal entsprechend zu schulen.
Denn Fakt ist, dass wenn die Kompetenzen einmal entsprechend ausgebildet wurden, diese fest im Unternehmen verankert sind und zu einem echten Vorteil werden können. So können beispielsweise hohe Margen der Agenturen eingespart werden. Auch die Kenntnis über das Unternehmen, den Wettbewerbern, der Zielgruppe sowie des Marktes können den Erfolg einer RTB Kampagne deutlich beeinflussen.
Die Frage der Ressourcen
Unternehmen, die ins Programmatic Advertising einsteigen wollen, jedoch nicht wissen ob mittels Managed- oder Self-Service, den raten wir stets zu einer Ressourcenanalyse. Grundsätzlich überwiegen die Vorteile des Self-Service, kann ein Unternehmen jedoch nicht die entsprechenden Ressourcen freistellen, so sollte zum Managed-Service zurückgegriffen werden. Die Einarbeitung in das Thema sowie die stetige Verwaltung, Auswertung und Optimierung der Kampagnen ist aufwendig und sollte nicht unterschätzt werden. Wer sich für ein Self-Service Tool entscheidet, anfangs jedoch Unterstützung und Ratschläge benötigt, der kann häufig auch bei den Technologieherstellern nachfragen. So bieten viele eine Einweisung in das Thema sowie die Technologie an. Teilweise kann auch für die erste Kampagne eine helfende Hand zur Seite gestellt werden.